FLEXX legt viel Wert auf scheinbar nebensächliche Details und beweist, dass gerade hier entscheidendes Verbesserungspotenzial schlummert. So stammt die vertrauenerweckende Ausgangsbuchse von Switchcraft USA (selbst mehrfach teurere Instrumente sind dagegen fast durchweg mit No-Name Billigst-Buchsen bestückt!), bei den Potis fiel die Wahl auf die bewährten CTS aus den USA mit massiver Achse. Die Innenverdrahtung ist komplett mit Leitungen von Rheingold ausgeführt, jenem Wunderdraht, den Jürgen Weidner sen. als „Emotionsleiter“ bezeichnet. Auch wenn hier mancher jetzt verwundert den Kopf schüttelt und sich an Voodoo erinnert fühlt — bei Ärzten wie Therapeuten gilt: Wer heilt, hat recht. Und wenn ein Kabel hörbar besser klingt als andere und einen erfahrenen Musiker wie lan Melrose schon mal zu emotionalen Gefühlsausbrüchen hinreißt, dann muss da doch was dran sein, ob die Physik uns das nun plausibel erklären kann oder nicht. Offenbar ist nicht alles, was wir hören können, tatsächlich elektrisch messbar. Wer sich angesichts dieser Erkenntnis zu der Behauptung versteigt, alle Leiter klängen gleich, muss umdenken lernen.
Die restlichen Zutaten sind schnell abgehandelt: Erlenkorpus, Palisandergriffbrett und ein extrem solider Ahornhals mit einem ausgewachsenen Saitenabstand von 18 mm am Steg ergeben unterm Strich ein Instrument für Musiker, die es handfest lieben. Der Peter4 bringt satte vier Kilo auf die Waage, was in Verbindung mit dem Longscale-Format kleinere Männer und vor allem die Mädels schon fordern kann. Das lässt im Gegenzug einen nicht minder kernigen Ton vermuten. Die Verarbeitung ist wirklich erstklassig, ich habe selten eine so sauber gearbeitete Halstasche gesehen. Alles wirkt supersolide, nichts wackelt, rappelt, klirrt oder scheppert. Die Bünde sind tadellos abgerichtet, die Lackierung ist perfekt. Markantes Erkennungszeichen der Flexx-Bässe ist die Kopfplatte mit der eigenwilligen Ausfräsung. Ob man hier ursprünglich mit der Flex heranging und die Bässe deshalb so heißen?